die goldene Mitte

 

Oft sagt man mir: „Du denkst einfach zu viel nach!“,

ich denk‘: „Wer hat dich nach deiner Meinung gefragt?

Kann ja sein, dass die anderen viel zu wenig denken,

alles kommen lassen, ihr Leben nicht selber lenken.“

Dann denk‘ ich: „Moment“,

da ja keiner die Wahrheit kennt,

„vielleicht ist kommen lassen richtig,

selber lenken gar nicht möglich,

jeder Kontrollversuch nichtig,

all das Nachdenken töricht.“

 

Doch ich glaub‘, in Wirklichkeit ist es,

wie ja so oft im Leben,

die goldene Mitte, die es braucht,

wenn wir nach Glück und Erfüllung streben.“

 

Die goldene Mitte…

sagt mir mal irgendjemand bitte,

wo man die eigentlich findet

und sich nicht an Unauthentisches bindet?!

Wo ist dieser Topf voller Gold,

der mich aus dem Hirnfick holt?

 

„Am Ende des Regenbogens!“, flüstert ein Kobold mir zu,

aus seiner Nase läuft Blut und tropft auf seinen Schuh.

Und da erkenn‘ ich ihn wieder:

Sein Name ist Zweifel, er ringt mich nieder.

Kleines Arschloch, wieder einmal hast Du mich:

Ich denk mir „Die goldene Mitte, die gibt es nicht.“

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